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Neben der Evolutionsforschung ist auch die Biologie des Verhaltens ein ganz wesentlicher Baustein im Fundament der Kulturethologie.
Die Ethologie ist die Biologie des Verhaltens. Der Definition nach ist Verhalten die äusserlich wahrnehmbare aktive Veränderung eines Tieres. Daraus ergibt sich, dass zwar nicht jedes Verhalten eine kulturelle Äusserung ist, dass allerdings jedes kulturelle Merkmal zwangsläufig ein Verhaltensmerkmal des Menschen ist. Die Kulturethologie ist demnach ein Teil der Ethologie.

 

Konrad Lorenz

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Konrad Lorenz

Als einer der führenden Verhaltensforscher wusste der Nobelpreisträger Konrad Lorenz bestens über die jeweils aktuellen Forschungen Otto Koenigs Bescheid und beobachtete die Entwicklung der Kulturethologie von der ersten Stunde an.

Konrad Lorenz schrieb später in einer Festschrift zu Otto Koenigs 70. Geburtstag:

"Für den Schreiber dieser Zeilen am wenigsten erwartet war die Entwicklung einer echten ethologischen Forschung, die in stammesgeschichtlichen Untersuchungen erprobte Fragestellungen auf kulturgeschichtliche Entwicklungsvorgänge anwendet.

... ich gestehe, dass ich vollends ratlos vor dem Wechsel stand, den Otto Koenig in der Objektwahl vollzogen hatte, als ihn Eigenschaften altösterreichischer Uniformen, die mir rein äusserlich zu sein schienen, plötzlich mehr interessierten als das Verhalten der Reiher am Neusiedler See.

In Wirklichkeit hatte Koenig eine Entdeckung gemacht, deren Wichtigkeit gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann: Es gibt unter traditionell weitergegebenen Verhaltensnormen des Menschen solche, die gegen Einwirkungen rationalen Denkens ebenso immun sind wie genetisch programmierte angeborene. Koenig entdeckte, dass die Begriffe der Homologie und Analogie nicht nur mit Recht auf diese angewandt werden können, sondern dass es die Pflicht eines Kulturgeschichtsforschers ist, eben das zu tun."


Aber auch am Höhepunkt seiner Karriere nimmt die Kulturethologie einen hohen Stellenwert bei Konrad Lorenz ein. Seine Nobelpreisrede im Jahr 1973 titelt "Analogy as a Source of Knowledge" und behandelt kulturethologische Themen.

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