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Die Kulturethologie arbeitet in grossem Maße im deskriptiven Bereich und an der Induktion zu Gesetzmässigkeiten der Kulturentwicklung. Sie hat Gesetzmässigkeiten kultureller Phänomene erkannt und diese mit biologischen Gesetzmässigkeiten in Beziehung gesetzt. Die Erkenntnis, dass kulturelle und biologische Gesetzmässigkeiten vergleichbar sind, ist heute noch genauso bedeutsam wie bei ihrer Entdeckung.

Die Erforschung der proximaten und ultimaten Antworten auf die Frage warum diese Gesetzmässigkeiten jenen der Natur gleichen ist ein wichtiges Arbeitsgebiet der Zukunft.

Die nächste logische Aufgabe der Kulturethologie ist es daher, die Beziehung zwischen Natur und Kultur in ihrer stofflichen Kausalität zu ergründen. Viele kulturelle Phänomene werden in der Soziobiologie bereits mit Selektionsvorteilen in der Partnerwahl oder dem Ermöglichen von Kooperation argumentiert. Die Kulturethologie beschränkt sich allerdings nicht auf jenen Teil der Kultur, der einen Selektionsvorteil für den kulturell handelnden Menschen Menschen bringt. Gerade die Entwicklungsverläufe der Untersuchungsobjekte Otto Koenigs (Uniform und Augenmotiv) können nicht durch einen Selektionsvorteil erklärt werden. Offenbar gibt es noch weitere Beziehungen zwischen Kultur und Natur. Welche Kausalitäten diesen Beziehungen zugrunde liegen ist das künftige Forschungsgebiet der Kulturethologie.

Eine weitere Forschungsaufgabe ist es, aktuelle kulturelle Entwicklungen aus kulturethologischer Sicht zu beleuchten. Die Entwicklung des World Wide Web, die Globalisierung der Unterhaltungsindustrie oder Entwicklungen in der Werbung sind Themen, die zur Analyse anstehen. Aktuelle kulturelle Entwicklungen sind der kulturethologischen Untersuchung besonders zugänglich, weil ihre Entwicklung wesentlich schneller abläuft, als beispielsweise die Veränderung der Uniformen in der Militärgeschichte.

Schließlich ist auch die Anbindung an die Forschungsergebisse der Memetik eine wichtige Aufgabe der nächsten Jahre.

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